Die Brutvorkommen des Mauerseglers in Nürnberg wurden nach Hinweisen aus
der Bevölkerung erfasst. Zu diesem Zweck wurden Meldekarten zwischen 2003
und 2008 ausgegeben. Bürger verzeichneten darauf einen wahrscheinlichen
Brutplatz mit Angaben zum Brutgebäude. Ab Mitte Juni ist die Aktivität
der Segler am Nest sehr hoch, so dass sich eine Brut zu diesem Zeitpunkt leicht
nachweisen lässt.
Alle Meldungen wurden von Fachpersonal (Diplom-Biologinnen und Biologen oder
geschulte ehrenamtliche Helfer) in den Morgen- oder Abendstunden
überprüft.
In der Nachbarschaft gemeldeter Vorkommen ließen sich meist weitere Nester
entdecken. Außerdem wurden weitere Gebäudebrüter, wie Sperlinge,
erfasst und die Gefährdung des Vorkommens durch Sanierung geschätzt.
Im Projektzeitraum 20032007/8 wurden über 400 Brutgebäude
gemeldet. Im Falle von 289 Gebäuden konnten Mauersegler-Bruten
bestätigt werden. Zusammen mit unklaren Situationen werden in Nürnberg
389 Gebäude entweder als gesicherte Mauersegler-Brutvorkommen oder
mögliche Brutvorkommen geführt.
Da Mauersegler als Koloniebrüter auch mehrere Nester an einem Gebäude
beziehen können, bedeutet dies, dass damit 785 Nester erfasst werden
konnten. Der Bestand an Mauerseglern in Nürnberg überschreitet somit
deutlich die Marke von 2.000 Tieren, da davon auszugehen ist, dass ca. 50 %
der Brutvorkommen entdeckt werden konnten.
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Quellennachweis: Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik
Mauersegler brüten in Nürnberg vermehrt in folgenden Stadtteilen:
Sebalder und Lorenzer Altstadt
Gostenhof
St. Johannis
Gärten h.d.V./Nordstadt
Südstadt mit Galgenhof und Bleiweiß-Viertel
St. Leonhard
Langwasser-Süd und Teile von Langwasser Nord (Euckenweg)
In Wöhrd, Schniegling sowie im südlichen Vorstadtbereich mit Zabo,
den Industriesiedlungen Gibitzenhof und Gleißhammer, sind weitere
Mauersegler-Kolonien nachgewiesen.
Neben dem Bestand alter Häuser, die Lücken im Mauerwerk oder Zugang
zu Kaltdächern bieten, stellen auch Dachbereiche modernerer Häuser
Brutmöglichkeiten für Mauersegler. Insbesondere gilt dies für
Hochhäuser mit Flachdach aus der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts.