Akrobaten der Lüfte
Mauersegler sind faszinierende Vögel: Sie fliegen bis zu 150 km/h schnell, schlafen, fressen, trinken und paaren sich in der Luft. Über Monate hinweg können sie ununterbrochen fliegen – im Winterquartier südlich der Sahara berühren sie keinen festen Untergrund!
In den Sommermonaten kann man ihre schrillen Schreie „srih-srih” abends wie morgens zwischen den Häuserzeilen Nürnbergs hören. In der Frankenmetropole „läuten” nicht die Schwalben, sondern die Mauersegler den Sommer ein, denn sie haben um ihren Nistplatz einen Aktionsradius bis zu 10 km. Mauersegler können am Rathaus brüten und im Knoblauchsland, am Dutzendteich oder am Wöhrder See jagen.
Kopf eines Mauerseglers
Gefährdung der Segler
Mauersegler brüten im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln nicht an, sondern in Hohlräumen von Häusern (Ritzen, Dachstuhl, hinter Verblechungen). Werden Häuser saniert, so werden Mauerschäden beseitigt und Zugänge zum Dachraum verschlossen und isoliert. Brutmöglichkeiten für den Mauersegler gehen verloren. Dies dürfte auch der Grund sein, warum der Bestand der eleganten Vielflieger zurückgeht.
Mauersegler-Nestfund
Schutzstatus des Mauerseglers
Der Mauersegler gilt als europäische Vogelart gemäß §20a Bundesnaturschutzgesetz (2002) bundesweit als ein besonders geschützter Vogel. Dieser Schutzstatus wird von der Bundesartenschutzverordnung und der EU-Vogelschutzrichtlinie 79/409/EWG unterstrichen.
Deshalb ist es verboten, dem Mauersegler nachzustellen (§42 Bundesnaturschutzgesetz), ihn zu fangen oder zu töten. Weiterhin dürfen auch seine Nist- und Zufluchtsstätten weder entfernt, noch beschädigt oder zerstört werden.
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Wann sind bei uns die ersten Mauersegler zu sehen?
Mauersegler-Flugroute
Ende April/Anfang Mai kehren die Mauersegler aus ihren afrikanischen Winterquartieren nach Nürnberg zurück. Sie haben dann zwischen 5.000 und 8.000 km Flugstrecke hinter sich und steuern Brutplätze an Häusern an. Felsen und Höhlen in alten Bäumen sind die ursprünglichen Brutstätten der Segler. Aber der Vogel des Jahres 2003 hat sich an das Stadtleben angepasst und brütet in Türmen, Kirchen oder höheren Wohngebäuden. Dabei erweisen sie sich als ortstreu und kehren stets an den gleichen Brutplatz zurück. Mauersegler sind gesellige Tiere. Sie brüten in Kolonien und fliegen insbesondere morgens nach Sonnenaufgang und abends vor Sonnenuntergang in Gruppen gemeinsam um die Häuserblocks einer Brutkolonie. Bei Sonnenuntergang fliegt mindestens ein Elternteil zu den Jungen ins Nest. Sie können jedoch auch in größere Höhen aufsteigen und im Flug schlafen.
Nach dem Brutgeschäft Ende Juli verlassen die Mauersegler wieder die Region Nürnberg in Richtung Süden.
Aktivitätszeiträume des Mauerseglers in Nürnberg
Aktivitätszeiträume des
        Mauerseglers in Nürnberg
Kinderzimmer unter dem Dachboden
Mitten in unserer belebten Innenstadt brüten sie in Mauerritzen und unter Dachnischen. Die Eingänge zu den Nestern sind meist klein und versteckt – eine Öffnung von 3 × 5 cm genügt den schwarzen Vögeln. Mauersegler, die bis zu 20 Jahre alt werden können, ziehen jährlich 2–3 Jungen auf. Dabei werden sie über Jahre hinweg vom gleichen Partnervogel unterstützt.
Die Jungtiere werden mit Insekten und Spinnen gefüttert, die die Elterntiere im Flug erbeuten. Schwebfliegen scheinen die bevorzugte Beute zu sein, von denen ca. 20 Stück pro Futterballen im Kehlsack zum Nest gebracht werden. Die Jagdgebiete liegen dort, wo es viele Insekten in der Luft gibt – über Gewässern, in Flusstälern aber auch städtischen Parkanlagen.
Bei schlechtem Wetter fliegen keine Insekten, und nach einigen Tagen haben die Mauersegler Probleme, sich und ihre Jungtiere zu ernähren. Die Alttiere weichen daraufhin in Gebiete mit Hochdrucklagen aus, und die verwaisten Jungen fallen in eine energiesparende Starre. Nach 9 Tagen muss die Hungerperiode jedoch überwunden sein!
Mauersegler-Gelege
Junger Mauersegler
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