Die Kreisgruppe Nürnberg des Bundes Naturschutz hatte schon immer ein
inniges Verhältnis zu diesem Vogel, dessen Laute im Sommer in Nürnberg
allgegenwärtig sind und dessen Name die Mitgliederzeitschrift betitelt. Der
Biologe Dr. Gerhard Brunner, langjähriger Fachberater der Kreisgruppe,
hatte Kontakt zur Biologin Dr. Susanne Salinger, die bereits seit 1996 das
Berliner Mauersegler-Projekt betreute und gute Erfahrungen vorweisen konnte.
Nachdem bekannt wurde, dass die Wahl zum Vogel des Jahres 2003 auf
den Mauersegler fiel, wurde beschlossen, auch in Nürnberg ein solches
Projekt zu gründen. Die Nürnberger Agenda 21 bietet mit dem
Runden Tisch Ökologische Stadtplanung den geeigneten Rahmen
für die Öffentlichkeitsarbeit.
Schutz für den Mauersegler Agenda-Arbeit ganz praktisch
Mauersegler müssen aber auch in der Praxis geschützt werden.
Bauherren, die Rat suchen, oder aufmerksame Bürger, die eine
Zerstörung von Bruten melden, brauchen Unterstützung!
Gerade die Durchsetzung von Rechtsvorschriften im Naturschutz ist sehr
schwierig.
Seit 2003 konnten 16 Mauersegler-Schutzmaßnahmen in Nürnberg mit
Partnern angestoßen werden. Damit ist in Nürnberg ein erster Schritt
getan und die Noris gehört zu den wenigen Städten Mittelfrankens, in
denen zumindest teilweise auf die Belange gebäudebrütender Vogelarten
Rücksicht genommen wird.
Beim Mauerseglerschutz geht es aber nicht nur darum, Zerstörungen zu
vermeiden, sondern auch an modernen Gebäuden neue Brutmöglichkeiten zu
schaffen. Vorbildlich handelt hier der Projektpartner wbg Nürnberg, der
immer wieder Nischen für den Mauersegler schafft. Aber auch die DATEV,
Siemens, die Baugenossenschaft Nord und die Stadt Nürnberg selbst waren
punktuell aktiv. In einer Erfolgskontrolle aus 2006 konnte nachgewiesen werden,
dass 35 % der Schutzmaßnahmen offensichtlich so attraktiv waren,
dass die Standorte von Seglern bezogen wurden. Je länger eine Maßnahme
zurücklag, umso höher war die Annahme durch die Segler. Aber Spatzen
können die Nester schon vorher beziehen auch das ist ein Erfolg!
Wie geht es weiter?
Bis heute (Stand 2008) sind 785 Nistplätze in Nürnberg bekannt
eine wesentliche Voraussetzung, um den geschützten Vogel auch
tatsächlich schützen zu können. Deshalb sind Bund Naturschutz und
Agenda 21 weiterhin auf Beobachtungen aus der Bevölkerung angewiesen,
da die Nistplätze der Segler gut verborgen unter den Dächern
Nürnbergs liegen. Wer Anflugstellen von Mauerseglern an Gebäuden
meldet, leistet einen wertvollen Beitrag zum Schutz dieser interessanten Tiere
und zur Erhaltung einer abwechslungsreichen und spannenden Stadt.
Die Projektpartner und ihre Aufgaben
Agenda-21-Projektgruppe Mauersegler in Nürnberg:
Öffentlichkeitsarbeit zum Schutz des Mauerseglers
Mauersegler-Führungen
Gewinnung von Kooperationspartnern
BUND Naturschutz Kreisgruppe Nürnberg:
Erfassung und Bewertung der Mauersegler-Vorkommen
Beratung von Hauseigentümern zum Schutz des Mauerseglers
Nistkästen, Nistbausteine und Bauanleitungen für Nistkästen
Fachliche Betreuung
Dr. Gerhard Brunner, Dipl.-Biologe
Talstraße 27
91126 Schwabach
Tel. (09122) 85988